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Das Gerangel um
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Was bleibt?
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Das Gerangel um CU-SeeMe

Wer diese Seite aufmerksam verfolgt, der weiß:
  • CU-SeeMe wurde nicht von der Firma CU-SeeMe Networks (White Pine) entwickelt, sondern von der Cornell University (Ithaca USA) mit US-Regierungsgeldern als freie Version zur Beförderung der weltweiten Internet Video Kommunikation, als erstes (und bis heute neben IVisit einziges) Multicast Programm (mehrere Videos gleichzeitig sichtbar).
  • Dank der Begeisterung der User und ihres unentgeltlichen Einsatzes entstand von 1996-1998 eine hervorragende Infrastruktur mit tausenden von CU-SeeMe Webseiten und hunderten von CU-SeeMe Videokonferenz-Servern (Reflektoren).
  • White Pine übernahm in den 90iger Jahren von Cornell University die Rechte für Entwicklung und Vertrieb einer kommerziellen Version, während die Rechte zur Weiterentwicklung der Freeware Version bei Cornell verblieben. Zunächst gab es zwischen dem Angebot der Universität (eine freie CU-SeeMe s/w Version) und dem Angebot von White Pine (eine kommerzielle CU-SeeMe Farbversion) eine friedliche Koexistenz.
  • Als Cornell University 1998 eine freie Farb-version entwickelte, war es damit vorbei: Hinter den Kulissen wurde versucht, die Auslieferung dieser Version zu stoppen. Trotz Einstellung der Cornell Webseite war die Vorab-Testversion schon unter den Freesoft-Richtlinien der Cornell University verbreitet.
  • Dezember 1998 übernahm White Pine von Cornell University auch deren Rechte am Freeware CU-SeeMe und versuchte ab da, die freien Versionen als illegale "Hacks" einzustufen.
  • White Pine ließ sein neues CU-SeeMe Pro 4.0 so konstruieren, dass es inkompatibel zur freien Version wurde, konnte sich aber letztlich nicht damit durchsetzen.
  • Mit Bill Woodland, der zwei Manuals für das freie CU-SeeMe geschrieben hatte, und wegen der Einstellung der Cornell CU-SeeMe Seite eine eigene Info Page namens CU-SeeMe.Net aufgemacht hatte, lieferte sich die Firma White Pine, die sich am 08.05.2000 in Cu-SeeMe Networks umbenannte, ein Scharmützel um eben diese Domain. Der Schuss ging nach hinten los: Die zuständige US-Behörde WIPO lehnte am 31.08.2000 die Übertragung des Domainnamens "CU-SeeMe.Net" auf White Pine ab.
  • Der allgemeinen Entwicklung folgend (aber sicherlich auch als Folge von zwei Jahren verfehlter Strategie rund um CU-SeeMe) näherte sich die Aktie von CU-SeeMe Networks einem Pennystock, am 19.06.01 betrug der letzte festgestellte Kurs 1,20 US-$.
  • Am 19.06.2001 verschwand der noch beim Domainstreit so gross ins Feld geführte Name CU-SeeMe Networks bereits wieder, die Gesellschaft fusionierte mit First Virtual Communications, besser gesagt: sie ging darin auf.
  • Bis 2003 betrieb CU-SeeMe Networks ein Cuseemeworld.com Portal und versucht dort (vergeblich), mit einem kostenlosen webseiten basierten CU-SeeMe verloren gegangenes Terrain zurück zu gewinnen.
  • Anfang 2004 verkaufte First Virtual Communications das CU-SeeMe an Quicknet, die nun kurzerhand das Cuseemeworld.com Portal in ein CUWorld.com Portal umtauften und den Vers. 5.0 Client durch eine Vers. 6.2 ablösten, die nun zu gar nichts mehr kompatibel ist außer CUWorld.
  • Am 20.01.2005 ging First Virtual Communications in Konkurs, das intellektuelle Vermögen wurde von der Firma Radvision gekauft, die die Videokonferenz Server Produktlinie unter clicktomeet.com weiterführt. Als Highlight der neuen Produktnutzung wird dort in einem bunt bebilderten Demo die Kommunikation der US-Armee bei der Kriegsführung gepriesen, statt Penis schwingender Zivilisten zeigen die bunten Videofenster nun coole Soldaten in Tarnanzügen, ohne Pimmel, aber mit Headsets. Vorläufiger Höhepunkt einer Real-Satire?
Was bleibt ?

Niemand weint dem (mittlerweile zu sich selbst inkompatiblen) kommerziellen CU-SeeMe eine Träne nach. Der freie Client der Cornell University war immer schlanker, stabiler, griffiger. Aber er wird seit Ende 1998 nicht mehr weiter entwickelt. Leider sind die in der Folgezeit erschienenen kommerziellen WhitePine/CU-SeeMe Networks Versionen 4.x mit voller Absicht inkompatibel zu Cornells CU-SeeMe: Sie senden z.B. 176x144 Pixel Bilder (statt 160x120) und mitunter H.263 Codec (statt M-JPEG), d.h. mit Cornell CU-SeeMe werden Sie diese Teilnehmer nicht sehen können. CU-SeeMe Networks Versionen ab 5.5 sind wiederum kompatibel, wenn ihr Benutzer den Client richtig einstellt, d.h. M-JPEG 160x120.

Besser sieht die Versorgung auf MAC Seite aus: Der VChat for MAC OS X Client erfreut sich in der MAC Community großer Beliebtheit, wird weiterentwickelt und macht auch im Zusammenspiel mit dem "alten" freien Cornell 1.0 Windows Client keinerlei Probleme, solange der V-Chat User mit M-JPEG sendet.

Im Gefolge der Selbstschwächung durch das Gegeneinander von freiem und kommerziellem CU-SeeMe Client musste CU-SeeMe kräftig Publikum an andere Systeme (wie z.B. IVisit) abgeben. Folglich ist die Zahl der Videokonferenzserver / "Reflektoren" dramatisch geschrumpft. Ebenso die Zahl der CU-SeeMe Support Seiten im Internet.

Was also haben wir heute von Cornells CU-SeeMe 1.0 ?
  • Auf der Habenseite steht die konsequent schlanke Programmierung in VC++ als Windows-32 Bit Version, selbst jämmerlichste 100 Mhz Pentium Rechner starten zügig.
  • Die Stabilität von Cornell 1.0 toppt auch heute noch alles, was an Videokonferenz-Software auf dem Markt ist, es ist praktisch nicht möglich, das Programm zum Crashen zu bringen.
  • Da alles frei ist, die Cornell 1.0 Clients sowie CU-SeeMe Videokonferenz Server ("Reflektor") Software, lässt sich hiermit ohne Zahlung von Lizenzgebühren ein eigenes Multicast Videokonferenznetzwerk mit allen Features wie 320x240 Großbild, Audio, Chat aufbauen, was insbesondere für ein firmeninternes IP Lan infrage kommt.
  • Ebenso eignet sich der Cornell 1.0 Client für einfache 1:1 Videotelefonie.
  • Der Client ist dank unserer Bemühungen neuerdings in einer deutschen Version verfügbar.
  • Nachteil: Neuere besser geeignete Videocodecs wie z.B. H.264 oder H.263 konnten nicht implementiert werden (immerhin zeigt CU-SeeMe 1.0 ankommende H.263 Streams anderer CU-SeeMe Versionen an, kann aber nicht in H.263 senden).
  • Der von CU-SeeMe 1.0 verwendete M-JPEG Codec muss extra noch auf Ihrem System installiert werden, was allerdings kein großer Akt ist.
  • Mit den Macken des Programms muss man leben, viele sind es nicht: Hänger beim Verbinden per Phonebook (Workaround: In Einstellungen - Allgemein die Option "Schnellverbindung" anhaken!), keine Unterstützung des 12Bit YUV12 Videomodus (Videocodec in Format auf RGB16 oder RGB24 stellen, oder - falls wie z.B. bei Philips Webcams nicht vorhanden - eine andere Webcam wie die Quickcam kaufen).
Links
  • cu-seeme.acwsoft.de - Dies ist unsere CU-SeeMe Haupt URL, bitte nur noch diese bookmarken. Verzweigt zur deutschen Anleitung für die deutsche Cornell Version und unseren weiteren Infos.
  • www.cuseeme.de - Versuch von Marc Manthey, die noch vorhandenen Infos und Weblinks unter ein Dach zu bringen.
  • www.cu-seeme.org - Blog zu CU-SeeMe mit vielen aktuellen Infos, ebenfalls Marc Manthey.
  • Hoople's CU-SeeMe Help Site mit vielen technischen Tipps und Downloads.
  • vchat.cu-seeme.org - Der aktuelle MAC CU-SeeMe Client V-Chat
  • lipas.uwasa.fi/zippo - Infos zum CU-SeeMe Reflektor der Universität Vaasa in Finnland
  • www.cu-central.com - CU-SeeMe Community für Erwachsene (X-rated Videos erlaubt) mit z.Z. 2 Reflektoren, teilweise kostenpflichtig, für eine limitierte Zeit kostenloser Zugang.
  • Wikipedia CU-Seeme Page - Sehr knapper Abriss der Entwicklung von CU-SeeMe.
  • History of videoconferencing, CU-SeeMe war einer der Pioniere!
  • Tim Dorcey über CU-SeeMe, frühe Abhandlung am Anfang der Entstehung von CU-SeeMe (März 1995) von Tim Dorcey, Cornell University.
Update: 05.10.07